Wiedervereinigung der Fluchthelfer
46 Jahre hat Magdalena Konzok (73) geschwiegen über jenen grauen November-Abend, als sie Siegfried Roick (66) bei dessen Flucht aus der DDR in den Westen half. Jetzt gab es am Checkpoint Charlie erstmals ein Wiedersehen mit dem ehemaligen US-Soldaten Harold E. Schwartz (74). Der hatte Siegfried im Kofferraum seines Militärautos versteckt und in die Freiheit gefahren.
Magdalena erinnert sich: "Ich arbeitete 1964 als Sozialarbeiterin in Neukölln und eine Freundin bat mich, mit Harold in Kontakt zu treten. Sie kannte ihn und wusste, dass Siegfried raus wollte." Die Freundin heißt Hanna Paul (63), eine ehemalige Deutschlehrerin, die in der Bouchestraße (Neukölln) wohnte. Über sie und den US-Geheimdienstmann "Jack" war bereits die Flucht von Burghard Krause (65) geglückt, der ebenfalls noch am Leben ist und heute als ehemaliger Bibliothekar in Charlottenburg lebt. Ihn hatten sie in einem "Borgward Isabella" über die Grenze transportiert.
Der neue Plan ging ebenfalls auf. Magdalena reiste mit einem Tagesvisum mit ihren westdeutschen Reisepass nach Ostberlin ein, schickte Siegfried (Theolgie-Student) von dort ein fingiertes Einladungstelegramm in die Lausitz (dort verrichtete er Strafarbeit in einem Bergwerk wegen eines mißglückten Fluchtversuchs), lotste ihn von der Adresse (Verwandte von Hanna) in Pankow zum Gendarmenmarkt, versteckte ihn dann in den Ruinen des Französischen Doms.
Dort war der Treffpunkt mit den Amis. Magdalena trug weißes Kopftuch, Harold und "Jack" wegen der Kälte Militärmäntel. In einem unbeobachteten Moment kroch Siegfried in den präparierten Wagen. Magdalena: "Mein Gott, war ich froh!" Sieben Studenten brachte Schwartz so in den Westen. Dann versetzte ihn das Militär nach Vietnam. Eine der Flüchtlinge hatte sich bei Verhören verplappert und die Fluchthilfe verraten. Auch Magdalena verließ 1966 Berlin, lebt seit 1973 als pensionierte Lehrerin in Schleswig-Holstein.
Siegfried Roick wohnt heute in Tempelhof, heiratete, arbeitete als Architekt und Denkmalpfleger: "Mir ist es gut ergangen." Organisiert wurde das Treffen von Alexandra Hildebrandt, der Witwe von Dr. Rainer Hildebrandt, dem Gründer des Mauermuseum am Checkpoint Charlie. Sie fragte in die Runde: "Würden Sie die Flucht nochmal riskieren." Alle antworteten: "Ja!" Nur "Jack" war nicht da. Harold E. Schwartz sagt: "Sein richtiger Name ist Oppenheim. Die Nazis ermordeten seine Familie in Konzentrationslagern. Wir haben ihn bisher vergeblich gesucht. Er soll in New York sein."
Magdalena erinnert sich: "Ich arbeitete 1964 als Sozialarbeiterin in Neukölln und eine Freundin bat mich, mit Harold in Kontakt zu treten. Sie kannte ihn und wusste, dass Siegfried raus wollte." Die Freundin heißt Hanna Paul (63), eine ehemalige Deutschlehrerin, die in der Bouchestraße (Neukölln) wohnte. Über sie und den US-Geheimdienstmann "Jack" war bereits die Flucht von Burghard Krause (65) geglückt, der ebenfalls noch am Leben ist und heute als ehemaliger Bibliothekar in Charlottenburg lebt. Ihn hatten sie in einem "Borgward Isabella" über die Grenze transportiert.
Der neue Plan ging ebenfalls auf. Magdalena reiste mit einem Tagesvisum mit ihren westdeutschen Reisepass nach Ostberlin ein, schickte Siegfried (Theolgie-Student) von dort ein fingiertes Einladungstelegramm in die Lausitz (dort verrichtete er Strafarbeit in einem Bergwerk wegen eines mißglückten Fluchtversuchs), lotste ihn von der Adresse (Verwandte von Hanna) in Pankow zum Gendarmenmarkt, versteckte ihn dann in den Ruinen des Französischen Doms.
Dort war der Treffpunkt mit den Amis. Magdalena trug weißes Kopftuch, Harold und "Jack" wegen der Kälte Militärmäntel. In einem unbeobachteten Moment kroch Siegfried in den präparierten Wagen. Magdalena: "Mein Gott, war ich froh!" Sieben Studenten brachte Schwartz so in den Westen. Dann versetzte ihn das Militär nach Vietnam. Eine der Flüchtlinge hatte sich bei Verhören verplappert und die Fluchthilfe verraten. Auch Magdalena verließ 1966 Berlin, lebt seit 1973 als pensionierte Lehrerin in Schleswig-Holstein.
Siegfried Roick wohnt heute in Tempelhof, heiratete, arbeitete als Architekt und Denkmalpfleger: "Mir ist es gut ergangen." Organisiert wurde das Treffen von Alexandra Hildebrandt, der Witwe von Dr. Rainer Hildebrandt, dem Gründer des Mauermuseum am Checkpoint Charlie. Sie fragte in die Runde: "Würden Sie die Flucht nochmal riskieren." Alle antworteten: "Ja!" Nur "Jack" war nicht da. Harold E. Schwartz sagt: "Sein richtiger Name ist Oppenheim. Die Nazis ermordeten seine Familie in Konzentrationslagern. Wir haben ihn bisher vergeblich gesucht. Er soll in New York sein."
Schacht - 9. Aug, 12:20